Jobsharing, also das Teilen von einer Arbeitsstelle durch zwei oder mehr Arbeitnehmer:innen, ist in den vergangenen Jahren immer populärer geworden. Doch funktioniert dieses Konzept auch mit Führungspositionen? Wir haben uns eine geteilte Führungsposition bei den Alten- und Pflegediensten näher angesehen.
Unter dem Konzept des „Topsharings“ wird das Teilen einer Führungsfunktion verstanden. In diesem innovativen Ansatz teilen sich zwei Führungskräfte ihre Verantwortlichkeiten und Aufgaben und treffen Entscheidungen unter gemeinsamer Absprache.
Bei den Alten- und Pflegediensten wird dieser Führungsansatz in verschiedenen Konstellationen schon einige Jahre in der Praxis gelebt. Denn dieses Modell ist besonders attraktiv für berufstätige Mütter oder Väter und Mitarbeiter:innen in Altersteilzeit. Dadurch wird die Chancengleichheit der beruflichen Karriere gefördert und eine gesunde Work-Life-Balance gewährleistet. Doch das Teilen einer Führungsposition hat nicht nur für die Mitarbeiter:innen Vorteile. Auch das Unternehmen, Abteilungen und Teams profitieren von zwei qualifizierten Führungskräften mit unterschiedlichen Erfahrungen und komplementärem Fachwissen.
Eva Aigner und Carmen Jäger teilen sich bei den Alten- und Pflegediensten die Position der Einsatzleitung für den 19. Bezirk seit Februar 2022. Die beiden kennen sich schon rund 10 Jahre und arbeiteten schon vor der Geburt ihrer Kinder (die mit nur 2 Tagen Abstand auf die Welt kamen) eng zusammen. Nach der Karenz kehrten beide in Elternteilzeit zurück und starteten mit Unterstützung des Unternehmens das Projekt der geteilten Führungsposition, was in der Praxis auch super funktioniert. Während der Arbeitswoche wird der Montag und Dienstag von Eva Aigner abgedeckt, Donnerstag und Freitag ist Carmen Jäger im Dienst. Am Mittwoch sind beide Kolleginnen gemeinsam anwesend, dieser Tag ist wichtig zum Austausch über aktuelle Themen, Mitarbeiter:innen und Klient:innen.
„Wir achten am Mittwoch immer darauf, dass wir uns entweder im Büro sehen oder gemeinsam im Homeoffice bei einer von uns beiden sind“, so die gelebte Praxis der zwei Kolleginnen, „aber wir sind trotz unserer fixen Tage beide grundsätzlich flexibel und tauschen ab und zu auch die Tage.“
Bei der Frage, was es braucht, damit Topsharing auch tatsächlich funktioniert, sind sich beide einig: gute Kommunikation, gegenseitiges Vertrauen, dass man sich gut kennt und sich arbeitstechnisch perfekt ergänzt.